Aufgewacht

Schon früh um fünf zwitschert es
durch die Nachtfenster.
Später dann, die Tür geöffnet:
es zwitschert weiter.
Leiser, morgendlicher.
Dem Frühduft angemessen.
Sie müssen auch riechen:
das Taugras, die Baumrinden
verblühte Rosen, Sonnenblätter.
Der Garten wird wach,
und ich trinke Kaffee
im Rosenschatten.

Abracadabra

Gummiadler,
Planschetier.
Zeig dich mir!
Zeig mich dir,
jetzt und hier.
Zwei Ameisenbier!

Schnellkaffee

Gaumen verbrannt und viel zu milchig.
Ruhe vor der Bürorückfahrt trotzdem.
4 Minuten Wärme im Magen,
Rückblick auf die Hörsaalhitze.
Buchhaltung wartet,
Alexander vor der Schule,
und der Scanner auf dem Schreibtisch.

Sonntagsmüde

Weiß nichts, liege
ohne Wind im Meer vor Anker.
Nie gewußtes weht mich weiter,
liegend lausche ich und
drehe mich.
Auf der anderen Seite des Mondes
wohnst Du.
Ruhiges träumen trägt mich
und Dich durch Blätter und Wolken
aus der Salzwelt zum Steinparadies.

Doppelbilder

Guten Abend,
ich denke und dinke!
Ich meine: trinke!
Lieben tu ich
Dich und die Andere.
Schade.
Sie ist eine zu viel.
Ein Duft der entzweit,
straßenweit-windig.
Trink ich?